• Приглашаем посетить наш сайт
    Русская библиотека (biblioteka-rus.ru)
  • Über den Roman aus dem Volksleben in Rußland (О романе из народной жизни в России)

    ÜBER DEN ROMAN AUS DEM VOLKSLEBEN

    IN RUSSLAND

    (BRIEF AN DIE ÜBERSETZERIN DER «FISCHER»)

    Ich höre, daß Sie die Übersetzung eines russischen Romans von Grigorowitsch: «Die Fischer», vollendet haben. Sie haben da eine schwere Arbeit gehabt. Das große Talent von Grigorowitsch besteht nicht bloß in der getreuen und poetischen Wiedergabe des Lebens, sondern auch der Sprache der Bauern. — Die tägliche Sprache eines Volks ist nichts weniger als international.

    ählen. Derselbe hat in der letzteren Zeit eine gewisse Bedeutung in der russischen Literatur erlangt. Und, was sehr bemerkenswert ist, das ist, daß dieser Roman — nicht etwa Schäferroman oder Idylle, sondera sehr realist isch, mit einem patriarcbalen Charakter und voller Sympathie für den Bauern — unmittelbar auf den Roman der Ironie, der Verneinung, des Protestes, ja vielleicht des Hasses folgt. Das scheint mir ein Symptom von einer großen Veränderung in der Richtung der Geister zu sein.

    Sie wissen, daß in Rußland im Allgemeinen der Roman, die Komödie und selbst die Fabel, seit dem Anfang der europäisier-ten Literatur bei uns, also seit der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts, den entschiedenen Charakter bitterer Ironie und spottender Kritik trugen, der nur durch die Zensur begrenzt wurde. Da war nichts Höfliches, nichts Gemütliches; wir haben niemals eine sentimentale Periode gehabt, ausgenommen der Zeit der Jugend von Karamsin, wo man die Romane à la Lafontaine übersetzte und nachahmte. Nichts, was einen antinationalen aufgedrungenen Charakter trug, hat seine Zeit überlebt, während die Komödien von von Wiesen, in einer viel früheren Zeit geschrie-ben, in der Erinnerung bleiben als Wahrheiten, als Zeugnisse für das Wesen ihrer Epoche.

    Die russische Literatur, d. h. die moderne Laien-Literatur, hat sich in der Minorität des Adels entwickelt, welche durch die Revolution Peter’s des Ersten vom Volke getrennt wurde. Die Existenz dieser Klasse des Volks war sonderbar, eine Exis-tenz von inmitten einer Nation derselben Rasse. Anstatt des Vaterlandes hatte man den Staat; für seine Kraft, fur seinen Ruhm arbeitete man, indem man die natürliche Basis, auf welcher das Gebäude ruht, in den Staub trat. Natürlich herrschte eine historische Notwendigkeit vor, die diesen Zustand schuf, es war sogar ein relativer Fortschritt; aber davon ist jetzt nicht die Rede. Ich möchte ihre Aufmerksamkeit auf die Verwirrung lenken, die notwendig daraus in allen gesellschaftlichen Verhältnissen folgen, auf die traurigen und komischen Kollisionen, welche jeden Augenblick dadurch hervorgerufen werden mußten. Patriarchalismus und Büreaukratie, Bysantinismus und Germanismus, barbarische, mongolische Kasernen-Brutalität und die Philosophie des achtzehnten Jahrhunderts, ein gigantisches Reich, in dem keine Persönlichkeit war außer dem Kaiser; zwischen der zivilisierten Klasse und dem Volke: vollkommener Bruch, andere Kleidung, andere Sprache, andere Ideen, kurz zwei verschiedene Rußlands (das Übrige: einförmige Massen, Konglomerate von Individuen, diszipliniert unter dem Namen von Regimentern), die Gemeinde und der Adel, welche sich länger als ein Jahrhundert gegenüber standen, ohne sich zu verstehen. Das eine Rußland: veifeinert, höfisch, militärisch, nach der Mitte zustrebend, umgibt den Thron, indem es das Andere verachtet und ausbeutet. Dieses Andere: ackerbauend, zerstreut, dörfisch, bäuerisch, steht außerhalb des Gesetzes.

    Zwischen diesen Beiden bildet sich bald ein Zusammenhang oder vielmehr eine Vermittlung, durch den Staatsbeamten, der weniger roh, aber mehr Dieb ist als der Gutsbesitzer; der abscheulichste Typus, den man sich denken kann. Dieser Adel der Tinte entstieg immer den tiefsten Schichten der Gesellschaft und vermischte sich mit dem Adel des Bluts, aber er kehrte niemals zum Volke zurück.

    Die gebildete Minorität, fortgerissen von dem Strome, in den Peter I die Geister geworfen hatte, folgte während einiger fünfzig. Jahre dem kaiserlichen Siegeswagen, indem sie die Fanfare und Panegyriken dazu lieferte. Das konnte aber nicht lange dauern. Die ersten ernsten und unabhängigen Geister begriffen die Anomalie dieses Zustandes, der ganz provisorisch war und, den schreienden Mißklängen, der Willkür, der Abgeschmacktheit zur Rechten und Linken gegenüber ohne andere Waffen als die Satire, fingen sie eine Opposition der Ironie, eine wahre Geißelung der Gesellschaft, voller Bitterkeit, ohne Schonung, ohne sentimentale Ausflüchte, ohne Vermittlung und Auflösung durch Rosenwasser, an.

    Eine der Eigenschaften des russischen Genius, welche ihn selbst von der anderen Slawen unterscheidet, ist die Fähigkeit, von Zeit zu Zeit auf sich selbst zurückzugehen, die eigne Vergangenheit zu verneinen, sie mit tiefer, aufrichtiger, unerbittlicher Ironie zu betrachten und den Mut zu haben, dies einzugestehen, ohne entweder den Egoismus eines verhärteten Bösewichts oder die Heuchelei, die sich anklagt, um von den Andern freigesprochen zu werden. Um noch klarer zu machen, was ich meine, bemerke ich, daß wir dieses selbe der Aufrichtigkeit und Verneinung bei einigen großen englischen Schriftstellern finden von Shakespeare und Byron an bis auf Dickens und Thackeray. Die Franzosen, immer mit sich selbst zufrieden und voll Bewunderung fur ihr großes Vaterland, kennen diese Saite wenig. Wenn wir einige Fragmente von Diderot, einige Verse von Barbier ausnehmen, so haben wir in der französischen Literatur, nach Montaigne, beinahe nichts, was als Beweis vom Gegenteil dienen könnte. Denn der einzige Mann des Genies und der Initiative unter den Franzosen, Proudhon, hat sehr viel von seiner Popularität verloren wegen seiner Sprache voller Kühnheit der Ironie und des tiefsten Skeptizismus. Die Deutschen hingegen verneinen viel zu leicht, es kostet sie gar nichts, denn sie tun es nur in den abstrakten Sphären, sub specie aeternitatis.

    Der Bruch zwischen der russischen Literatur und dem sie umgebenden Leben war jedoch nicht gleich vom ersten Augenblick an so völlig und so giftig. Bis zum Regierungsantritt von Nikolaus war in der literarischen Opposition noch etwas Nachgebendes, Versöhnendes, das Lachen war noch nicht völlig bitter. Wir finden das in den bewunderungswerten Fabeln von Kryloff (deren oppositionelle Tragweite nie recht begriffen worden ist) und in der berühmten Komödie von Gribojedoff «Das Unglück, Verstand zu haben». Aber als nach dem revolutionären Versuch von 1825 das nebelige, bedrückende System von Nikolaus sich auf jede geistige Bewegung schwer auflegte, mischte sich eine schweigende konzentrierte Verzweiflung mit dem Lachen und ein noch ganz anderer Schmerz wurde zwischen den Beschneidungen der Zensur fühlbar. Vergleichen Sie z. B. die Töne der Trauer in der Poesie von Puschkin mit denjenigen, welche in den Versen von Lermontoff durchdringen; in den ersten ist ein Unwille voller Kraft, in den zweiten der hoffnungslose Skeptizismus einer gebrochenen Seele.

    Die Literatur dieser Epoche fängt mit einem Prolog an, der, wie die Inschrift der «Citta dolente», selbst die Zukunft abschneidet und jede Hoffnung tötet. Ich meine den berühmten Brief Tschaadajeffs[61], der, obgleich verkannt, doch ganz Rußland im Jahre 1835 erschütterte. Man suchte sich zurechtzufinden, man tappte hierhin und dorthin, man probierte den historischen und den Sittenroman, man verfertigte ein wenig Walter Scott und ein wenig l’hermite de la chaussée d’Antin — Alles das schlug nicht Wurzel und hatte nur einen vorübergehenden Erfolg. Dennoch fingen nach und nach in dieser Unbestimmtheit der Nachahmungen, der Versuche, des Hin-und Herfeuerns, zwei Richtungen an, sich bestimmter hervorzuheben.

    Von der einen Seite war es der Schrei des Schmerzens und Protestes eines jungen Mannes voll glühender Wünsche, der die Kraft in seinen Muskeln fühlt, der Durst hat nach Tätigkeit und sich in einem Abgrund ohne Ausweg gefangen sieht ohne die Möglichkeit, sich zu bewegen. Daher kommt es, daß der nämliche Typus sich in allen Gedichten, Novellen und Romanen wieder-holt, der Typus eines jungen Mannes voll edler Bestrebungen, aber gebrocben, der sich irgendwohin flüchtet, um sich zu verlieren, um hinzusterben wie ein überflüssiges, ünnützes, über-zähliges Wesen. Onegin, Wladimir Lenski von Puschkin, Petschorin von Lermontoff und die Helden der früheren Novellen von Turgenieff — es ist immer dieselbe Person. Es zeigt einen großen Mangel an Versländnis und Gefühl, hierin nur eine Nachahmung von Byron, eine idealistische Träumerei zu sehen — es ist dies vielmehr der Abglanz der Regierung von Nikolaus, das Erzeugnis seines Einflusses. Die junge Seele einer verfolgten, gedemütigten, mißhandelten Generation floh voll Verachtung aus der Wirklichkeit und suchte ihr Ideal in der Ferne. Es war das Bewußtsein, daß in unseren Herzen das Streben nach einer anderen Existenz, als der eines stummen Kopisten, eines Soldaten ohne Stimme, eines Beamten, der stiehlt und eines Gutsherrn, der plündert — wohnte.

    «ein unter den Seinen» war, wandte sich fortwährend nach Westen, und das war ganz natürlich. Das Vaterland seiner Zivilisation, seines Gedankens, war außerhalb Rußlands. Neben Nikolaus, der offen bekannte, daß er nicht wüBte, was anzufangen mit der Zivilisation, dem ailes Menschliches fremd war, mußte uns das ferne revolutionnäre Europa, mit dem Firniß von 1830, wie das gelobte Land erscheinen.

    Lassen wir indeß die Idealisten und die Humanitätsträumer. Der Roman und die Novelle stürzten sich mit Leidenschaft auf einen viel irdischeren und ganz nationalen Gegenstand: den Vampyr der russischen Gesellschaft, den Staatsbeamten. Sein Gebieter überließ ihn feige der Literatur, vorausgesetzt, daß diese nur die Subalternen angriff. Diese neue Richtung hatte sogleich einen außerordentlichen Erfolg. Einer der ersten unerschrockenen Jäger, welcher, weder das Ungeziefer, noch die Ansleckung fürchtend, anfing sein Wild mit zugespitzter Feder bis in die Kanzleien und die Wirtshäuser, unter die Popen und unter die Polizeisoldaten, zu verfolgen, war der Kossack Luganski (Pseudonym von Herrn Dahl). Klein-Russe von Geburt, hatte er wenig Neigung für den Beamten, und begabt mit einem außerordentlichen Talent der Beobachtung, kannte er sein Terrain vortrefflich und noch vortrefflicher das Volk. Auch hatte er aile Gelegenheit gehabt dies kennen zu lernen. Er durchreiste Rußland als Arzt, diente dann in Orenburg am Ural, arbeitete längere Zeit im Ministerium des Innern, sah Alles, beobachtete Alles und erzählte es mit einer Malice und Originalität wieder, die zuweilen außerordentlich komisch sind.

    Bald nach ihm erschien N. Gogol, der seine Richtung und sogar seine Manier einer ganzen Generation aufgedrückt hat. Für einen Ausländer ist es schwer, die ungeheure Wirkung zu begreifen, welche die Aufführung des «Revisors» auf dem Theater bei uns hatte, dieses Stücks, das in Paris ein völliges Fiasko gemacht hat. Bei uns protestierte das Publikum durch sein Lachen und seinen Beifall gegen eine stupide und quälerische Administration, gegen eine räuberische Polizei und gegen das allgemeine «Malgoverno». Das große Gedicht in Prosa: «Die toten Seelen» von Gogol, machte in Rußland ein Aufsehen, dem ähnlich, welches durch «Die Hochzeit des Figaro» in Frankreich hervorgerufen wurde. Man könnte toll werden, wenn man diese Menagerie von Adligen und Beamten betrachtet, die in der tiefsten Finsterniß umhertappen und «tote Bauernseelen» kaufen und verkaufen.

    ühlt man auch bei Gogol zuweilen eine andere Saite erklingen; es sind wie zwei Strömungen in seiner Seele. Sobald er sich in die Gemächer der Chefs der Departements, der Gouverneur, der Gutsbesitzer versteigt, sobald seine Helden zum wenigsten den St. Annenorden und den Assessorsrang im Kollegium haben, so ist er melancholisch, unerbittlich, mit einer Ader voll Sarkasmen, die zuweilen bis zu Krämpfen lachen machen, zuweilen eine Verachtung hervorrufen, die an Haß grenzt.

    Wenn er aber, im Gegenteil sich mit den Fuhrleuten aus Klein-Rußland gemein macht, wenn er sich zu den Kossacken der Ukraine versetzt oder zu den Bauern, die mit Lärm um ein Wirts-haus tanzen, wenn er uns einen armen alten Schreiber malt, der aus Kummer stirbt, weil man ihm seinen Mantel gestohlen hat — dann ist er ein ganz anderer Mensch; mit demselben Talent, wie vorher, ist er zärtlich, liebevoll, menschlich, seine Ironie verwundet nicht mehr, vergiftet nicht mehr; es ist eine bewegliche und poetische Seele, welche überfließt und bleibt sich darin treu, wenn er nicht zufällig auf dem Wege einen Polizeikommissar findet, einen ersten Schiedsrichter, dessen Frau oder Tochter — dann ist alles vorbei, er reißt ihnen die menschliche Larve ab und verhängt über sie die Tortur der öffentlichen Schaustellung, mit einem tollen und bitteren Lachen.

    Während die ganze gebildete Minorität wütete, indem sie sich in den Zügen eines «Chlestakoff» und «Nosdreff» wiedererkannte und mehr und mehr die Mitte, in die sie hineingeworfen war, verabscheute, hörte man von ferne, von unten herauf eine andere Stimme, wie eine Stimme des Trostes; einfache, manchmal klagende Töne aber ohne die geringste Ironie, Töne voll naiver Früh-lingsfrische. Sie waren wie das grüne Gras, das unter dem Schnee hervorsproßt, wenn ihn die Frühlingssonne auftaut.

    öne waren nicht etwa verfälscht, sie waren kein Maskeradenanzug einer aristokratischen Muse, die sich aus Coquet­terie als Bäuerin anzieht, es waren geradezu die Lieder eines jungen, einfachen Viehtreibers aus Voronej, der, zu Pferd die Steppen mit seinen Heerden durchziehend, vor Traurigkeit und Langerweile das Leben des Volkes und seine eignen Leiden sang. Er wurde von einem harten Vater, von einer groben Familie mißhandelt und liebte zärtlich eine arme Arbeiterin, welche die Wirtschaft in ihrem Hause führte und seinetwegen weggeschickt wurde.

    Es war eine andere Welt, die sich in den Gesängen Kolzoff’s auftrat, traurig, unglücklich, aber nicht im mindesten lächerlich, vielmehr unbeschreiblich rührend in ihrer naiven, natürlichen Einfachheit, in ihrem resignierten Elend. Es war das vergessene Rußland, das Rußland der Armen, der Bauern, welches sich hier auch einmal vernehmen ließ, das Rußland, welches zu Zeiten der Ironie Gogol ‘s Einhalt tat und ihn aus einem Henker zum fröhlich teilnehmenden Gaste machte.

    Die Zeit war also gekommen, wo das Aschenbrödel in den Ball­sal eintrat. Die Strömung von unten her fing an die Oberhand zu gewinnen. Das zivilisierte Rußland begann endlich, wie der Gott von Beranger, mit Neugierde auf die untere Welt herabzusehen, die auf den Feldern umherschwärmte und arbeitete: «Sieh doch! sie sind mehr Menschen ähnlich als wir geglaubt haben. Wie sonderbar!» Das war wirklich eine große Entdeckung!

    Und was sehr merkwürdig ist, das ist, daß die einzige Partei, die sich vorzugsweise national ährend des Krieges einen Bootsmann machte, durchaus nichts zu dieser Entdeckung beigetragen hat. Freilich ist es wahr, daß die Panslawisten Gogol zu den Ihrigen zählen; allein das ist die Kanonisation von Aristoteles. Gogol gehörte niemals irgend einer Partei an. Das Auflösungswort des Rätsels aber war dies, daß sie einfach das wirkliche Volk gar nicht kannten; sie hatten sich ein russisches Volk konstruiert (ein Ausdruck deutscher Philosophie) nach den Studien, die sie in der Chronik von Nestor über die Traditionen der andern slawischen Rassen gemacht hatten, ohne sich die Mühe zu geben, dasjenige kennen zu lernen, welches zu ihren Füßen lebte. Selbst Kolzoff, der Dichter-Viehtrei-ber, ist niemals unter den moskowitischen Revolutionären gewesen.

    ß man daran denkt. Einer der bedeutendsten Koryphäen der Byron’schen Richtung unternahm es, nachdem er in den Eingeweiden einer kleinlichen und gemeinen Gesellschaft herumgewühlt hatte — in der Alles, was Ansprüche auf ein edleres Leben machte, am Nichts des kleinlichen Elends ersticken mußte — uns zwei arme Bauern auf seine Art zu zeichnen; er gab ihnen, natürlich aus Scherz, dem einen den Charakter von Goethe, dem anderen den von Schiller. Aber in dem Maße, als Turgenieff das gutsherrliche Haus und die Mansarde des Intendanten in das Auge faßte, riß ihn sein Gegenstand fort, der Scherz verwischte sich mehr und mehr und der Dichter zeichnete uns zwei verschiedene, ernste, poetische Typen des russischen Bauern. Das Publikum, das nicht darauf vorbereitet war, klatschte Beifall. Der Dichter erschien mit seiner zweiten Erzählung «eines Jägers», sie war vortrefflich — so ging es weiter. Turgenieff hatte auch seinen besonderen Widerwillen, er nagte nicht die Knochen ab, die Gogol ihm gelassen hatte, er verfolgte eine andere Beute: den Gutsherrn, dessen Frau Gemahlin, dessen Kabinett, den Intendanten und den Starosten des Dorfes. Niemals ist das innere Leben des gutsherrlichen Hauses so dem allgemeinen Lachen, dem Abscheu, dem Haß preisgegeben worden. Dabei muß man bemerken, daß Turgenieff nie starke Farben aufträgt, nie zu energische Ausdrücke anwendet, im Gegenteil er erzählt mit großer Plastizität und gebraucht immer nur die gebildetste Sprache, welche den Eindruck dieser poetischen Anklage gegen die Leibeigenschaft außerordentlich erhöht.

    Turgenieff ist aber nicht bei dem Märtyrertum des Bauern stehen geblieben, er hat sich nicht gescheut, den leibeigenen Diener in seiner erstickenden Stube aufzusuchen, wo derselbe nur einen einzigen Tröster hat: den Brannt wein. Er hat uns die Existenz dieses russischen Onkel Tom mit dem Maße des Künstlers wiedergegeben, das selbst die doppelte Zensur zu umgehen wußte, und dennoch uns zittern macht vor Wut bei der Schilderung dieses erbärmlichen, unmenschlichen Leidens, unter welchem eine Generation nach der andern hinsinkt, ohne Hoffnung, nicht allein mit beleidigter Seele, sondern selbst mit verstümmeltem Körper.

    predigen Viele gegen die Leibeigen-schaft; jene Beiden haben es, als Dichter und Künstler, unter der Schreckenherrschaft von Nikoiaus getan.

    Als ich Rußland verließ, kannte ich wenig von dem, was Grigorowitsch geschrieben; er war damals einer der jungen Autoren, die eben anfingen zu schreiben. In Neapel, im Jahre 1848, war es, wo ich zuerst seinen «Anton der Leidensträger» las, die einfache Geschichte eines Bauern, den der Intendant verfolgt, weil er eine, ihm von den andern Bauern diktierte Bittschrift an den Gutsherrn, gegen den Intendanten gerichtet, geschrieben hat. Dieses «memento patriam» war sehr hart inmitten der revolutionären Zeit in Italien und der süßen, schmeichelnden Lüfte des Mittelmeers. Ich fühlte Gewissensbisse, ich schämte mich, da zu sein, wo ich war. Der leibeigne Bauer, gefurcht von der Zeit, arm, gut, sanft, unschuldig und doch, die Kette am Fuß, nach Sibirien wandernd, verfolgte mich unaufhörlich mitten unter dem prächtigen Volke, bei welchem ich mich befand. —

    Der Roman, den Sie übersetzt haben, bildet eine neue Phase der Volkspoesie. Die Strömung von unten hat gesiegt. Der Herr des Dorfes, der Intendant, der räuberische Richter, der Kommissar-Mörder — Alles das ist verschwunden, der Typus, ganz Nerv und Muskel, der Typus von Gleb Sawinitsch, Fischer-Bauer, beherrscht Alles. Es ist das Leben des Bauern, nicht in seinem ungleichen Kampfe mit dem Gutsherrn und dessen despotischen Rechten, oder den chikanösen Ausbeutungen der Administration, es ist das Leben des Bauern fur sich.

    «Fischern» auftritt, gehört schon zum Hause selbst; es ist der Anfang eines ganz andern Kampfes, des Kampfes zwischen dem ackerbautreibenden, frugalen, einfachen Patriarchalismus und dem bourgeoisen Proletarier, der in den Städten, in den Fabriken arbeitet, und ein verderbtes Vagabondenleben führt. Dieser Kampf ist schon menschlicher, nicht mehr bloß in der Form einer brutalen Übermacht, sondern geführt mit gleichen Waffen und unter Gleichgestellten. Die unnütze und wohltätige Einmischung der Polizei ist der größte Fehler des ganzen Romans von Grigorowitsch, da es eine Inkonsequenz und ein Verstoß gegen die Wirklichkeit ist.

    Der Roman «Die Fischer» führt uns ein in den Anfang des unvermeidlichen Kampfes (eines Kampfes der Evolution) zwischen dem «bäuerischen» und dem «städtischen» Element, zwischen dem Bauer-Ackerbauer und dem Bauer-Fabrikarbeiter. Dieser Kampf wird jedoch bei uns nicht die Ausdehnung haben, die er in Frankreich und England hat. Die ackerbautreibende Bevölkerung hat bei uns weit mehr Wichtigkeit als irgendwo anders. Die Städte sind schlecht bevölkert, eine große Menge Arbeiter kommen vom Lande, ohne ihren Verband mit der Gemeinde aufzulösen und bleiben daher Bauern. Er wird aber auch noch aus einer andern Ursache nicht denselben erbitterten Charakter ohne Ausweg haben, wie dort. Die Reihe von Ideen, über die man sich noch nicht allgemein verständigt hat und die obenauf schwimmend geblieben sind auf dem Meere der europäischen Reaktion — welche mehr und mehr die Reste der revolutionären Armada, in welcher die alte Welt die Überfahrt zu machen gedachte, verschlingt — diese Reihe von Ideen ist theoretisch schon weit über den Kampf zwischen Bourgeoisie und Proletariat, zwischen Städter und Bauern hinaus. Diese Ideen gehören uns kraft des Rechts des Studiums und des Verständnisses an, wie sie kraft der Leiden und der Ausarbeitung dem westlichen Europa angehören. Das ist aber noch nicht Alles, und indem wir die Isba des russischen Bauern durchsuchten, indem wir diesen letzteren Schritt vor Schritt durch die Furchen, die sein Schweiß befeuchtet, nachgingen, haben wir einen Embryo von ökonomischen und administrativen Institutionen gefunden, der sich auf die Gemeinsamkeit des Grundbesitzes, auf einen agrarischen und instinktiven Kommunismus gründet.

    Bei dieser Entdeckung hielten unsere alten Freunde, die moralischen Vagabonden — die nicht wußten, wo sie ihr Haupt hinlegen sollten, die sich verloren fühlten in einer antipathischen Mitte und mit Anstrengung ein fernes Ideal verfolgten, um einer widerwärtigen und gemeinen Wirklichkeit zu entfliehen — inne, sie wurden gewahr, daß unter der aussätzigen Oberfläche des kaiserlichen, gutsherrlichen, administrativen Rußlands etwas Lebendiges, Starkes, Unbekanntes lebte, eine Welt zum Studieren, eine Welt, gegründet auf die Gemeinde und den Besitz des Bodens.

    ütz fühlt, gerade weil er wirklich Mensch sein will, ist ausgespielt. Dieser Mensch hat jetzt eine Aufgabe zu erfüllen. Es gilt, die Elemente des russischen Gemeindelebens von den Zusätzen zu befreien, welche der Mongolismus, der Zarismus, die Büreaukratie und die deutsche Kasernokratie durch das Regime der Ordonnanzen der Leibeigenschaft u. s. w. hinzugebracht haben, und sie, indem man sie zum natürlichen Ausgangspunkt nimmt, durch die soziale Idee des Occidents zu entwickeln und zu verklären zum Besten der allgemeinen Wissenschaft vom Wohlsein der Menschheit.

    Und damit ist seine Aufgabe noch nicht zu Ende. Er hat noch eine andere. Die ist: diese Entwicklung vor den fieberhaften Krisen, vor dem gewaltsamen Züruckkommen auf das Vergangene, vor all’ den blutigen und furchtbaren Konvulsionen zu bewahren, welche die soziale Idee geboren und gereift haben, indem sie die Völker des Westens an den Rand des Grabes brachten.

    Sie sehen, es hängt Alles davon ab, die intime Vereinigung von Wladimir Lenski[62], dem Studenten der Göttinger Universität, dem Verehrer von Schiller und Goethe, dem utopistischen Träumer, dem Dichter mit langem gelocktem Haar, und unserm alten Gleb Sawinitsch, dem praktischen Philosophen, dem rauhen, starken Charakter, dem wahren Typus der cyclopischen Rasse der Fischer-Bauern, zu Stande zu bringen. Werden sie sich je verständigen? Der Alte ist wunderlich und hartnäcking.

    Wer lebt, wird sehen!

    Inzwischen räume ich dem alten Gleb den Platz. Er liebt ja ohnehin nicht die langen Reden, und seine alte Frau bedachte sich ja erst immer zwei-, dreimal, ehe sie ihn durch ihre Fürbitten zu Gunsten des Ankaufs einiger irdenen Töpfe oder anderer derartiger Luxusgegenstände langweilte.

    28 Dezember 1857.

    ПЕРЕВОД

    О РОМАНЕ ИЗ НАРОДНОЙ ЖИЗНИ В РОССИИ

    (ПИСЬМО К ПЕРЕВОДЧИЦЕ «РЫБАКОВ»)

    «Рыбаки». Вы проделали трудную работу. Выдающийся талант Григоровича проявляется не только в верном и поэтическом воспроизведении жизни крестьян, но и в передаче их Языка, а повседневная речь народа менее всего интернациональна.

    И тем не менее вы хорошо поступили, обратившись к роману из народной жизни. В последнее время он приобрел известное значение в русской литературе. И весьма примечательно то, что этот роман — отнюдь не пастушеский или идиллический, а вполне реалистический, написанный в патриархальном духе и преисполненный симпатии к крестьянину, — следует непосредственно за романом иронии, отрицания, протеста, а быть может, и ненависти. Это представляется мне признаком больших перемен в направлении умов.

    и язвительной критики, сдерживаемых лишь цензурою. Там не было ничего добродушного, ничего «gemütlich»[63]. У нас никогда не было периода сентиментализма, если не считать времен юности Карамзина, когда переводили романы à 1а Лафонтен и подражали им. Из всего этого, характер чего-то антинационального, насильственного, ничто не пережило своего времени, тогда как комедии Фонвизина, написанные значительно ранее, хранятся в сознании как истины

    Русская литература, т. е. современная светская литература, развивалась в среде дворянского меньшинства, отторгнутого от народа революцией Петра I. Существование этого класса народа было странным — существование чужестранцев среди своих же одноплеменников. Родину им заменяло государство; они трудились ради его могущества, его славы, попирая естественную основу, на которой покоилось все здание. Конечно, этот порядок вещей был создан силой исторической необходимости, — и это было даже относительным прогрессом, — но сейчас не о том речь. Мне хочется обратить ваше внимание на то, что это неизбежно порождало неясность во всех общественных отношениях, печальные и смешные коллизии, которые должны были возникать на каждом шагу. Патриархальность и бюрократия, византинизм и германизм, варварская, монгольская казарменная грубость и философия XVIII века, огромное государство, где не существовало другой личности, кроме личности государя; между образованным классом и народом — полный разрыв: иная одежда, иной язык, иные мысли, словом, две разных России (остальное — безликие массы, конгломераты людей, классифицируемых по названиям полков); община и дворянство, более ста лет противостоявшие друг другу и друг друга не понимавшие. Одна Россия — утонченная, придворная, военная, тяготеющая к центру — окружает трон, презирая и эксплуатируя другую. Другая, земледельческая, разобщенная, деревенская, крестьянская, находится вне закона.

    Между этими двумя Россиями вскоре образуется связь, или, вернее, посредник в лице чиновника, меньшего хищника, чем помещик, но большего грабителя — самый отвратительный тип, какой только можно себе представить. Это чернильное дворянство выходило всегда из низших слоев общества и смешивалось с родовым дворянством, но никогда не возвращалось к народу.

    могло продолжаться Серьезные и независимые умы первыми поняли ненормальность этого положения вещей, положения временного. И, не имея иного оружия кроме сатиры, они противопоставили вопиющим противоречиям, произволу и пошлости оппозицию иронии настоящее бичевание общества, исполненное горечи, ожесточенное, без сентиментальных уверток и не разбавленное розовой водичкой.

    Одним из свойств русского духа, которое отличает русских от других славян, является способность время от времени сосредоточиться в самом себе, отречься от своего прошлого, посмотреть на него с глубокой, искренней, неумолимой иронией, имея мужество сказать об этом открыто, без цинизма закоренелого злодея и без лицемерия, обвиняющего себя, чтоб получить оправдание от других. В пояснение этой мысли замечу, что мы находим тот же талант искренности и отрицания у некоторых великих английских писателей, от Шекспира и Байрона до Диккенса и Тэккерея. Французам, всегда самодовольным и полным восторга перед своей великой родиной, эта струна мало знакома. За исключением отдельных отрывков Дидро, нескольких стихотворений Барбье, во французской литературе после Монтеня нет почти ничего, что могло бы послужить доказательством противного. А популярность единственного гениального и инициативного человека среди французских писателей, Прудона, сильно пострадала из-за его языка, полного дерзкой иронии и глубочайшего скептицизма. Немцы, напротив, слишком легко все отрицают, это им ничего не стоит, ибо они делают это только в абстрактных сферах, sub specie aеtеrnitatis[64].

    Впрочем, разрыв между русской литературой и окружающей жизнью сначала не был столь полным, столь разрушительным. До царствования Николая в литературной оппозиции было еще нечто снисходительное и примиряющее, смех еще не был столь горьким. Мы находим это в замечательных баснях Крылова (оппозиционное значение которых никогда не было оценено по Достоинству) и в знаменитой комедии Грибоедова «Горе от ума».

    боль стала oщущаться за цензурными купюрами. Сравните, например, звуки грусти в поэзии Пушкина с теми, которыми проникнуты стихи Лермонтова: в первых звучит негодование, полное силы, во вторых — безнадежный скептицизм разбитой души.

    Литература этой эпохи началась прологом, который как надпись над «Città dolente», лишает будущего и убивает надежду. Я имею в виду знаменитое письмо Чаадаева[65], которое сейчас недооценивают, но которое потрясло всю Россию в 1836 году. Пытались разобраться, искали на ощупь тут и там, обращались к историческому роману и роману нравов и изготовляли нечто близкое к Вальтеру Скотту и l’hermite de la chaussée d’'Antin — но все это не пустило глубоких корней и имело лишь временный успех. Однако в этой неопределенности подражаний, опытов и разногласий мало-помалу начали вырисовываться два направления.

    С одной стороны это был крик боли, протест молодого человека, полного пылких желаний, который ощущает в своих мышцах силу, жаждет деятельности и видит себя в пропасти, откуда нет выхода и где обречен на неподвижность. Вот почему в стихах, новеллах, романах повторяется один и тот же тип молодого человека, полного благородных стремлений, но надломленного, бегущего куда глаза глядят, чтоб затеряться, погибнуть, как лишнее, бесполезное существо. Онегин, Владимир Ленский Пушкина, Печорин Лермонтова и герои ранних романов Тургенева — это одно и то же лицо. Видеть в этом лишь влияние Байрона, лишь идеалистическую мечтательность, — это значит обнаружить большой недостаток понимания и чутья; это в значительно большей мере отражение царствования Николая, результат его влияния. Молодая душа преследуемого, униженного и угнетенного поколения с презрением отворачивалась от действительности и искала свой идеал вдали. Это было сознание того, что в нашей душе живет стремление к иной жизни, отличной от существования немого переписчика, безгласного солдата, чиновника, который ворует и помещика, который грабит.

    Это идеальное существо, этот человек, который был «среди своих», постоянно обращал свои взоры к Западу и это было совершенно естественно. Родина его цивилизации, его мысли находилась вне России. Рядом с Николаем, который откровенно заявлял, что не знает, как ему быть с цивилизацией, и которому все человеческое было чуждо, далекая революционная Европа с ее ореолом 1830 года должна была нам казаться землей обетованной.

    Оставим однако идеалистов и мечтателей-гуманистов. Роман и новелла со страстью набросились на значительно более земной и вполне национальный предмет: на вампира русского общества — чиновника. Его начальник трусливо предал его литературе, в надежде, что ее атакам подвергнутся лишь низшие чины. Это новое направление, едва возникнув, уже имело исключительный успех. Одним из первых бесстрашных охотников, который, не боясь ни грязи, ни смрада, отточенным пером стал преследовать свою дичь вплоть до канцелярий и трактиров, среди попов и городовых, — был Казак Луганский (псевдоним г. Даля). Малоросс по происхождению, он не испытывал симпатии к чиновнику; одаренный выдающимся талантом наблюдения, он прекрасно знал свой край и еще лучше свой народ. К тому же он имел все возможности познакомиться с ним. Будучи врачом, он исколесил всю Россию, затем служил в Оренбурге на Урале, долгое время работал в министерстве внутренних дел, — все видел, за всем наблюдал и рассказывал об этом с лукавством и своеобразием, а временами с незаурядным комическим даром.

    Вскоре после него появился Н. Гоголь, который привил свое направление и даже свою манеру целому поколению. Иностранцу трудно понять, какое огромное влияние имела у нас театральная постановка «Ревизора» — этой пьесы, потерпевшей полное фиаско в Париже.

    «malgoverno»[66]. Его великая поэма в прозе «Мертвые души» произвела в России сенсацию, подобную той, которую вызвала во Франции «Женитьба Фигаро». Было от чего сойти с ума, глядя на этот зверинец из дворян и чиновников, которые блуждают в глубочайшем мраке, покупая и продавая «мертвые души» крепостных.

    коллежского асессора, он желчен, неумолим, полон саркастического остроумия, которое то заставляет смеяться до судорог, то вызывает презрение, граничащее с ненавистью. Но когда он имеет дело с ямщиками Малороссии, когда переносится мыслью к украинским казакам или крестьянам, шумно пляшущим у кабака, когда он рисует нам бедного старого писца, умирающего от огорчения, потому что у него украли шинель, — тогда Гоголь совсем иной человек, с прежним талантом, но нежный, любящий, гуманный; его насмешка уже не ранит, не уязвляет; теперь это впечатлительная и поэтическая, бьющая через край душа, и таким он остается до тех пор, пока не встретятся ему случайно городничий, мировой судья, их жены или дочери, — тогда все кончено, он срывает с них человеческую личину и с неистовым, горьким смехом подвергает их пытке общественного позора.

    В то время как все образованное меньшинство краснело от стыда, узнавая себя в чертах Хлестакова и Ноздрева, и чувствовало все большее омерзение к той среде, в которую оно было брошено, — издали, снизу, послышался другой голос, точно голос утешения; простые, порой жалобные звуки, но без тени иронии — звуки, полные наивной, весенней свежести. Они походили на зеленую травку, пробивающуюся из-под снега, когда его начинает пригревать весеннее солнце.

    В этих звуках не было фальши, то был не маскарадный костюм аристократической музы, нарядившейся из кокетства крестьянкой, то были песни простого молодого воронежского прасола, который, проезжая верхом по степям со своими стадами, пел с грустью и тоской о жизни народа и своих собственных страданиях. С ним дурно обращались жестокий отец и грубая семья, а он нежно любил бедную работницу, которая вела хозяйство в их доме и которую из-за него услали прочь.

    — мир печальный, несчастный, но отнюдь не смешной, а скорее невыразимо трогательный в своей наивной, естественной простоте, в своем смиренном страдании. Это была забытая Россия, Россия бедняков, крестьян, подавшая наконец голос, Россия, которая подчас сдерживала иронию Гоголя и из палача превращала его в веселого и участливого гостя.

    Итак, наступило время, когда Золушка вошла в бальный зал. Течение снизу стало побеждать. Цивилизованная Россия как бог у Беранже, начала наконец с любопытством взирать на этот лежащий внизу мир, который копошится и работает на полях: «Смотри-ка! Они гораздо более походят на людей, чем мы думали! Как странно!» Это было действительно великое открытие!

    И весьма примечательно то, что единственная партия, называющая себя по преимуществу национальной, московская партия, из которой во время войны сделали своеобразное пугало, совершенно не способствовала этому открытию. Правда, панслависты считают Гоголя своим, но это — канонизация Аристотеля. Гоголь никогда не принадлежал ни к какой партии. Решение загадки кроется в том, что они попросту не знали народа; они сконструировали (термин немецкой философии) некий русский народ по данным, почерпнутым из летописи Нестора о традициях других славянских племен, не давая себе труда узнать тот народ, который жил у их ног. Даже Кольцов, поэт-прасол, никогда не был в рядах московских ретроволюционеров.

    Когда наступает пора расцвета для какой-либо идеи, он овладевает людьми помимо их воли. Один из корифеев байроновского направления, заглянув в недра мелкого и пошлого общества, в котором все стремившееся к более достойному существованшо должно было задохнуться в пустоте мелочных невзгод, однажды попытался по-своему нарисовать нам двух бедных крестьян; он наделил, конечно шутки рада, одного — характером Гете, а другого — характером Шиллера Но по мере того как Тургенев приглядывался к господскому дому и к чердаку бурмистра, он увлекся своей темой. Шутка постепенно исчезла, и поэт нарисовал нам два различных, серьезных поэтических типа русских крестьян. Не привыкшая к этому публика рукоплескала. Поэт выступил со своим вторым рассказом «охотника», он был превосходен, и так пошло дальше У Тургенева есть свой предмет ненависти, он не подбирал крохи за Гоголем, он преследовал другую добычу — помещика, его супругу, его приближенных, его бурмистра и деревенского старосту. Никогда еще внутренняя жизнь помещичьего дома не подвергалась такому всеобщему осмеянию, не вызывала такого отвращения и ненависти. При этом надо отметить, что Тургенев никогда не сгущает краски, не употребляет энергических выражений, напротив, он рассказывает совершенно невозмутимо, пользуясь только изящным слогом, что необычайно усиливает впечатление от этого поэтически написанного обвинительного акта против крепостничества.

    — водка. Он описал нам существование этого русского «дяди Тома» с таким художественным мастерством, которое, устояв перед двойною цензурой, заставляет нас содрогаться от ярости при виде этого тяжкого, нечеловеческого страдания, от которого изнемогает одно поколение за другим, без надежды, не только с оскорбленною душой, но и с искалеченным телом.

    Имена Тургенева и Григоровича не забудут ни русский крепостной, ни вольноотпущенный. Сейчас, накапуне освобождения, при более мягком режиме, против крепостного права выступают многие; а эти два художника делали это при страшном господстве Николая.

    Когда я покидал Россию, я мало знал из написанного Григоровичем. Он был тогда еще одним из молодых начинающих авторов. В Неаполе в 1848 году я впервые прочитал его «Антона Горемыку», простую историю крестьянина, преследуемого бурмистром за то, что он, под диктовку других крестьян, написал на него жалобу помещику. Это memento patriam[67] было особенно тягостным в разгар революционных событий в Италии под сладостными и ласкающими порывами ветра с Средиземного моря. Я испытывал угрызения совести, мне было стыдно находиться там, где я был. Крепостной крестьянин, с преждевременными морщинами, нищий, добрый, смиренный, в кандалах безвинно бредущий в Сибирь, неотступно преследовал мое воображение, когда я жил среди прекрасного народа.

    Роман, переведенный вами, знаменует новую фазу народной поэзии. Течение снизу победило. Помещик, бурмистр, грабитель-судья, становой-убийца — все это исчезло, все заслонил собой весь из плоти и мускулов тип Глеба Савиныча, крестьянина-рыбака. Это жизнь крестьянина не в условиях неравной борьбы с помещиком и его деспотическими правами или с крючкотворскими притеснениями администрации, это жизнь крестьянина в себе.

    «Рыбаках», это — свой; это начало совсем иной борьбы, борьбы между земледельческой, невзыскательной, простой патриархальностью и буржуазным, городским пролетариатом, работающим на фабриках и ведущим бесшабашную, бродяжническую жизнь. Эта борьба уже человечнее, она уже ведется не в форме грубого превосходства сил, а равным оружием между равными. Бесполезное и благодетельное вмешательство полиции — самая большая ошибка романа Григоровича, ибо это непоследовательно и грешит против действительности.

    Роман «Рыбаки» подводит нас к началу неизбежной борьбы (борьбы эволюционной) между «крестьянским» и «городским» элементом, между крестьянином-хлебопашцем и крестьянином — фабричным рабочим. Но эта борьба все же не приобретает у нас такого размаха, как во Франции и в Англии. Земледельческое население имеет у нас гораздо большее значение, нежели где-либо. Города мало заселены, многие рабочие прибывают из деревни, не порывая связей с сельской общиной и в силу этого остаются крестьянами. Но и по другой причине эта борьба не приобретает у нас того обостренного, безысходного характера, как там. Ряд идей, относительно которых нет еще единого мнения, плавающих пока на поверхности моря европейской реакции, все более поглощающего остатки революционной Армады, при помощи которой старый мир надеялся совершить свою переправу, этот ряд идей meoретически уже вышел далеко за пределы борьбы между буржуазией и пролетариатом, между горожанами и крестьянами. Эти идеи нам принадлежат по праву изучения и понимания, как Западной Европе — в силу того, что они ею выстраданы и созданы. Но это еще не все. Пока мы шаг за шагом следовали за Европой по бороздам, омоченным ее пóтом, в избе русского крестьянина мы обрели зародыш экономических и административных установлений, основанных на общности землевладения, на аграрном и инстинктивном коммунизме.

    При этом открытии наши старые друзья, нравственные скитальцы, не знавшие куда преклонить голову, чувствовавшие себя затерянными в отвратительной среде и мучительно стремившиеся к далекому идеалу, чтобы бежать от гнусной и пошлой действительности, остановились; они увидели, что под разъедаемой проказой поверхностью царской, помещичьей, административной России есть нечто живое, сильное, неведомое, есть мир, нуждающийся в изучении, мир, основанный на общине и владении землей.

    — человека, чувствующего себя бесполезным именно потому, что он хочет быть действительно человеком, изжила себя. Этому человеку надлежит сейчас выполнить одну задачу. Нужно освободить элементы русской общинной жизни от примесей, внесенных в нее монголизмом и царизмом, бюрократией и немецкой военщиной посредством режима приказов, крепостного права и т. д., и, приняв эти элементы как естественный отправной пункт, развить и просветить их социальными идеями Запада на благо всеобщей науки о процветании человечества.

    На этом, однако, его задача не кончается. У него есть и другое дело — предохранить это развитие от лихорадочных кризисов, от насильственных возвратов к прошлому, прежде всего от кровавых, ужасных конвульсий, которые породили на свет и дали созреть социальной идее, а вместе с тем подвели народы Запада к краю могилы.

    Как видите, все зависит от того, удастся ли установить внутреннее единение Владимира Ленского[68], студента Геттингенского университета, поклонника Шиллера и Гёте, утопического мечтателя, поэта с длинными кудрями, с нашим старым Глебом Савинычем, этим практическим философом с суровым, сильным характером, этим подлинным представителем циклопической расы крестьян-рыбаков. Поймут ли они когда-нибудь друг друга? Старик чудаковат и упрям.

    Поживем — увидим!

    Пока же я уступаю место старому Глебу. Он ведь и без того не любит длинных разговоров, и его старуха, бывало, не раз подумает, прежде чем надоедать ему своими просьбами о покупке глиняного горшка или других подобных предметов роскоши.

    28 декабря 1857.

    Примечания

    Печатается по тексту немецкого авторизованного перевода М. Мейзенбуг, который опубликован впервые в качестве предисловия к книге «Die Fischer. Ein Roman von D. Gregorowitsch», Hamburg, 1859.

    Статья написана на французском языке, на котором однако никогда не издавалась. Французская редакция текста дошла до нас в неполном виде и поэтому публикуется в разделе «Других редакций» (см. также текстологический комментарий к «Sur le roman rural en Russie»). В нескольких случаях в немецком переводе допущены смысловые погрешности, которые исправлены в русском переводе в соответствии с французским подлинником:

    без цинизма — вместо: без эгоизма (нем. Egoismus;

    Стр. 174, строка 20: ни грязи, ни смрада — вместо: нем. Ungeziefer... Ansteckung; вo франц. тексте: ni la vermine ni l’air contagieux)

    Cmp. 176, строка 2223: пугало — вместо: боцман (нем. Bootsmann; во croque-mitaine)

    Стр. 176, строка 32: ретроволюционеров — вместо: (нем. retrovolutionnaires)

    «Меня просили для перевода „Рыбаков” Григор<овича> на немецкий черкнуть предисловие, которое непременно требовал Hoffmann und Rampe. Я в предисловии воскурил тебе такой фимиам за твои „Рассказы охотника”, что ты еще что-нибудь расскажешь». По-видимому, Герцен подверг затем статью некоторой переделке и только 28 декабря сообщил М. Мейзенбуг о том, что его статья совсем готова. Этим днем она и датирована в печатном тексте. Герцен был чрезвычайно доволен своей статьей о «Рыбаках»: «Должен вам сказать, — писал он М. Мейзенбуг 4 декабри 1857 г., — что давно уже мне ничто так не удавалось, как предисловие к „Рыбакам"».

    О своем намерении напечатать это предисловие в «Колоколе» Гepцен сообщил И. Мейзенбуг 28 декабря 1857 г., однако выполнено оно Герценом не было.

    ____

    «Pыбаки» — одна из значительных работ Герцена как латературного критика.

    Герцен отмечает в нем, что роман из народной жизни за последнее время «приобрел известное значение в русской литературе», и видит в этом «при­знак больших перемен в направлении умов», начало преодоления того разрыва между литературой и жизнью, который, по мысли Герцена исторически сложился в результате реформ Петра I.

    «Великое открытие» народа в литературе Герцен недостаточно связывал в своей статье с традициями реализма Крылова, Пушкина, Лермонтова, но несомненно, что им, вслед за Белинским, был верно и глубоко подмечен тот серьезный сдвиг, который происходил в русской литературе. Новое звучание народной темы, по утверждению Герцена, придавало русской литературе еще большее общественное значение. Герцен решительно выступает в статье за дальнейшую демократизацию передовой литературы.

    ____

    ..«Città dolente»— «Град скорби» — слова из надписи над вратами ада в поэме Данте «Божественная комедия» («Ад», песнь III).

    ..знаменитое письмо Чаадаева ~ потрясло всю Россию в 1836 году. — Во франц. автографе Герценом ошибочно указана дата: 1835 (так же в нем. переводе). О впечатлении, которое произвело «Философическое письмо» П. Я. Чаадаева, см., помимо работы «О развитии революционных идей в России» (гл. V, т. VII наст. изд., стр. 221—223), в «Былом и думах», ч. IV, гл. XXX (т. IX наст. изд., стр. 139—140); а также в статье «Новая фаза русской литературы» (1864, т. XVIII наст. изд.).

    ’hermite de la chaussée d'Antin. Имеется в виду нравоописательный роман В. -Ж. Жуи «Отшельник с улицы Дантен» («L’Hermite de la Chaussée d’Antin»).

    Малоросс по происхождению... — — немка. Родился В. И. Даль на Украине.

    ... потерпевшей полное фиаско в Париже. — «Ревизор» был поставлен в Париже в театре Porte-Saint-Martin в 1854 г. под названиеи «Русские в своем собственном изображении» («Russes peints par eux-mêmes»).

    ... как бог у Беранже, начала с любопытством взирать на этот лежащий внизу мир... — Речь идет о стихотворении П. Ж. Беранже «Добрый бог» («Le bon Dieu).

    — характером Гёте, а другого — характером Шиллера. — «Хорь и Калиныч».

    ... выступил со своим вторым рассказом «охотника»... — Рассказ «Ермолай и мельничиха» из цикла «Записки охотника».

    ... не побоялся заглянуть и в душную каморку дворового «Хижина дяди Тома» с героем рассказа Тургенева «Муму». Цензурную историю рассказа см — в книге Ю. Г. Оксмана «И. С Тургенев. Исследования и материалы», вып. I, Одесса, 1921, стр. 51—55.

    [61] «Du développement des idées révolutionnaires en Russie», London, 1853.

    [62] Aus dem Gedichte: Onegin von Puschkin.

    Ред.

    Ред.

    «Du développement dos idées révolutionaires en Russie». London, 1853.

    [66] дурного правления (итал.). — Ред.

    Ред.

    [68] Из поэмы «Онегин» Пушкина.

    Разделы сайта: